Historie

Die Entstehungsgeschichte der LG Zusam

Stellen Sie sich vor, ein Sportverein bildet eine Eishockeymannschaft ohne eine Eisfläche zu haben. So ungefähr war die Situation, als 1975 drei Idealisten im TSV Lauterbach eine Leichtathletik-Abteilung gründeten. Manfred Schmid, Ingrid Schneider und Josef Caesar brachten die nötige Begeisterung und das Wissen für diese Sportart zwar mit, aber wo war damals eine Weitsprunggrube, eine Laufbahn, Kugeln, Speere, usw.?

Fehlanzeige!

44 Jahre sind seit diesem „Abenteuer“ vergangen und Leichtathletik wird im Unteren Zusamtal immer noch betrieben, und das sogar mit großem Erfolg!

Zwar sind die drei „Gründer“ inzwischen in den Hintergrund getreten, „Idealisten“ sind in der Leichtathletik aber nach wie vor am Werk, allen voran Werner Friedel, der die Arbeit von Sepp Caesar weiterführte. In einem kompetenten Team managen und organisieren Tobias Steige, Michael Hagl, Christian Wimmer, Thomas Gottfried und Judith Fink das tägliche Vergnügen der Sportler im Training, Wettkampf und Veranstaltungsbereich.

Dass auf den Trikots unserer Leichtathleten seit 1977 nicht TSV Lauterbach, sondern „LG Zusam“ steht, hat auch einen plausiblen Grund. Mit der Leichtathletik-Abteilung des TSV Wertingen wurde eine Trainings- und Wettkampfgemeinschaft gebildet, um im ländlichen Raum, in dem Leichtathletik nicht so verbreitet ist, Organisationsarbeit und Talentförderung effektiver zu gestalten. Die Mitglieder der LG kommen inzwischen aus rund 50 verschiedenen Orten der Landkreise Dillingen, Augsburg-Land und Donau-Ries.

Auch die Trainingsbedingungen haben sich in den 44 Jahren geändert. Das zentrale Training findet im Winterhalbjahr in der Wertinger Dreifachturnhalle und im Sommer zum großen Teil auf der Schulsportanlage am Gymnasium statt. Daneben spulen die Läufer der LG jede Woche auch einige hundert Trainingskilometer in den Wäldern des Zusamtales ab. Freilich, ein Wermutstropfen ist geblieben: die LG Zusam ist bayernweit nach wie vor die einzige LG, die in ihrem Verbreitungsgebiet über keine Kunststoff-Rundbahn  sowie komplette Sprung- und Wurfanlagen verfügt.

Versprechen aus der Politik dies zu ändern wurden leider weder in Wertingen noch in Buttenwiesen erfüllt.

Vielleicht hat sich gerade deshalb bei unseren Leichtathleten aus dieser Misere, keine attraktiven Bahnveranstaltungen durchführen zu können, in all den Jahren ein LG-Markenzeichen entwickelt: die Crossläufe. So tummelten sich auf der Meisterschaftsstrecke südlich von Lauterbach und seit 2006 an der Riedblickhalle nicht nur wiederholt schwäbische und bayerische Spitzenathleten, auch der Olympiasieger Dieter Baumann wird bei sich eine Medaille aus Lauterbach haben, die er anlässlich der Deutschen Crosslaufmeisterschaften 1986 bei uns gewann.

Netzfund:

Deutsche Crossmeisterschaften 1986 in Lauterbach

Deutscher Crosslaufmeister 2012 – Tobias Gröbl